Geschichte der Djembé
Seit mehr als 1000 Jahren wird die aus Guinea und Mali (dem ehemaligen Königreich Mandeng in Westafrika) stammende Djembe gespielt. Die Djembe stammt von den Schmieden des Stammes der Malinke, die mit Hilfe ihrer Metallwerkzeuge Baumstämme aushöhlen und daraus Trommelkörper schnitzen konnten. Die Form war dem afrikanischen Mörser nachempfunden, hat sich aber mit der Zeit verfeinert. Heute ist die Djembe die meist verwendete Trommel in Westafrika und das populärste Percussion-Instrument der Welt.

 

Herstellung einer traditionellen Djembe in Westafrika
Hochwertige Djembes werden in Westafrika auch heute noch in reiner Handarbeit hergestellt. Der Herstellungsprozess für eine Trommel – vom Holzblock bis zum spielbaren Instrument - dauert 6 Tage.

Der Körper einer Djembe besteht aus einem einzigen Hartholzblock, der ausgehöhlt wird. Verwendung finden traditionsgemäß tropische afrikanische Hölzer wie: Lenke, Mahagoni  und Balafon-Holz. Für die Fellbespannung werden heute ausschließlich geschorene weibliche Ziegenfelle verwendet, da das Fell männlicher Ziegenböcke einen zu starken Geruch hat. In Einzelfällen wird auch heute noch Antilopenfell verwendet, was die ursprüngliche Bespannung der Trommeln war. Das gegerbte und geschorene Fell wird in feuchtem Zustand durch ein Ring- und Schnursystem gespannt. Dieses besteht aus drei mit Stoff umwickelten Metallringen und einer ca. 4-5 mm dicken Polyesterschnur. Durch eine Schnur, die horizontal um den Körper der Djembe, durch die senkrechten Spannschnüre geknotet wird, kann man die Tonlage der Djembe justieren. Kunstvolle Schnitzarbeiten oder Bemalungen machen nicht nur jede Djembe zu einem Unikat, sondern verraten manchmal auch die genaue Herkunftsregion.

 


Trommeln auf einer Djembe
Mit ein bisschen Rhythmusgefühl kann jeder Djembe spielen lernen. Bespielt werden Djembes mit bloßen Händen. Das praktische am Trommeln ist, dass man keine Noten lesen muss. In Afrika lernen schon kleine Kinder Trommeln nach gesprochenen Silben, wobei jeder unterschiedliche Ton auf der Djembe einer Silbe entspricht. Die unterschiedlichen Rhythmen ergeben so einen „Text“ den man am Anfang mitsingen kann.

Die Grundstimmen der Djembe sind:

  • Slap: dies ist der höchste Ton, das Trommelfell wird (vom Rand aus) mit 4 Fingern (ohne Daumen!) ganz schnell geschlagen
  • Ton (open): wird mit 4 Fingern am Rand der Trommel gespielt, wobei die Finger geschlossen sind; mittlerer Ton
  • Bass: die ganze Hand trifft in der Mitte des Trommelfells auf, tiefster Ton
  • Zusätzliche Töne werden durch leichtes Tippen mit den Fingern oder durch den Einsatz von Rasselblechen erzeugt.

Neben der Technik der Hände werden zunächst die drei gelernt, und danach die Mehrstimmigkeit der Rhythmen der verschiedenen Stämme von West Afrika geübt. Jeder der einzelnen Rhythmen hat eine bestimmte Aussage oder wurde zu einer bestimmten Zeremonie gespielt. Es gibt sie für Bauern, Jäger, Fischer, Liebende, Starke Männer, Frauen, Glück, Freiheit und vieles andere.